
Südafrika gilt schon seit einiger Zeit als spannendes Craftbier-Land. Leider musste ich meine Einladung zum diesjährigen „African Beer Cup“ in Kapstadt absagen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass mein Bier-Buddy Tibor Kantor mir das „Sorghum Pilsner“ von Tolokazi Craft Beer mitbrachte.
Die Brauerei wurde 2019 von Apiwe Nxusani-Mawela, die auch Vorsitzende und Vorstand in mehreren Bier-Verbänden in Afrika ist, im Westen von Johannesburg gegründet. Der Name der Braustätte bezieht sich auf den Stamm „Tolo“, dem die Bierfrau angehört. Tolokazi nennt man die Frauen des Clans. Sie und ihr Team setzen bei den Bieren auf Zutaten ausschließlich aus Südafrika.
So ist das fünfprozentige Pilsner mit Sorghum, einem Spelzgetreide aus der Familie der Süßgräser, gebraut. In einem trüben Goldgelb zeigt sich das Bier im Glas, ein feinporiger, schneeweißer Schaum liegt oben auf. Im Duft zeigt sich das Pils malzig, kräuterartig, erdig und etwas brotig. Auf der Zunge breitet es sich vollmundig-prickelnd mit einer leichten Malzsüße und würzig-kräuterartigen Noten aus. Hinzu kommt ein individuelles Malzaroma, dass erst etwas staubig wirkt, dann aber in Anklänge von Weißbrot übergeht. Im Finish verabschiedet sich das Pils mit einer runden und angenehmen Bittere.
Fazit: Ein total interessantes Bier! Der Pils-Charakter ist zwar erkennbar, aber neben dem typischen Geschmack zeigt sich ein ungewöhnliches Aroma. Vermutlich sind das die Noten des Sorghums, die ich bisher noch nicht kannte. Genau das ist für mich das Spannende an diesem Trunk. Für Craft-Fans wieder mal ein Beweis: In jedem Land gibt es individuelle Biere zu entdecken. Hoffentlich schaffe ich es eines Tages mal nach Südafrika, um noch mehr Sude von dort zu entdecken. Tausend Dank noch mal an Tibor!