Frau Gruber: Ein Gedicht aus Mosaic

Zugegeben, manchmal kommt man bei den vielen neuen Bieren von Frau Gruber aus dem bayerischen Gundelfingen gar nicht mehr richtig hinter her. Gefühlt bringen Enzo und Matthias jede Woche eine nagelneue Sorte auf den Markt. Mein Favorit aus den vergangenen Wochen ist jedenfalls das 6,8-prozentige „Purple Haze“. Ein Double Dry Hopped IPA mit Mosaic BBC, Mosaic Incognito und Mosaic T90 sowie Steffi-Malz aus 100 Prozent eigenem Anbau.

Schon beim Einschenken schwirren fruchtige Noten aus dem Glas. Die gelborange Optik mit schneeweißem Schaum regt sofort den Appetit an. In die Nase schießen köstliche Aromen des Hopfens: Maracuja, Ananas, Mandarine, Mango und ein wenig Gras. Cremig-weich fließt das IPA über die Lippen, bis es sich mit einer moderaten Kohlensäure und exotischen Tönen von Ananas und Maracuja sowie Noten von reifen gelben Steinfrüchten und Limone ausbreitet. Eine sanfte Würze und etwas Grasiges gesellen sich zum Gesamtbild hinzu. Abgerundet wird das Bier durch eine wunderbar eingebundene Bittere.

Fazit: Die Biere von Frau Gruber enttäuschen eigentlich nie, denn hier zeigt sich wahre Kreativität. „Purple Haze“ brilliert neben seinen perfekten Mosaic-Aromen auch durch eine hohe Trinkfreude. Locker könnten man davon noch ein paar Dosen mehr genießen, denn die fast sieben Umdrehungen merkt man erst später. Für mich ein Bier, das jetzt regelmäßig in meinem Kühlschrank auf besondere Anlässe wartet.

Sudden Death Brewing: Ein echter Hero im Glas

Wenn ein Sud mit Mosaic-Hopfen gebraut ist, kann ich am Bierregal nur schwer vorbei gehen. So entdeckte ich kürzlich „Let me be your hero, baby” von Sudden Death Brewing. Das Team vom Timmendorfer Strand hat sich mit hopfenbetonten Bieren inzwischen einen echten Namen gemacht. Das siebenprozentige Hero-IPA stopften die Schleswig-Holsteiner sogar gleich doppelt mit der US-Hopfensorte. Kennzeichnung dafür: „DDH“, was ausgeschrieben bloß Double Dry Hopped bedeutet.

Kein Wunder also, dass sich das orangefarbene Ale in der Nase schon wie ein tropischer Saft aus Maracuja, Mango und Papaya präsentiert. Auf der Zunge zeigt sich das Bier vollmundig mit würzigen und hopfigen Noten. Dazu gesellen sich Aromen von reifen Tropenfrüchten. Im Finish entpuppt sich noch eine leichte und angenehme Herbe.

Fazit: Auch dieses IPA bestätigt mir wieder, was Mosaic doch für ein toller Hopfen ist. Das Bier ist schön ausbalanciert und ein echter Hero im Glas. Passt sicher gut zu gereiftem Cheddar-Käse oder scharfen Asia-Gerichten.

Sudden Death Brewing: Ein echter Hero im Glas

Uiltje Brewery: Süße Mosaic-Bombe

Uiltje Brewery: Süße Mosaic-Bombe

New England IPAs zählen immer noch zu den heißesten Trends in diesem Jahr. Als ich kürzlich wieder mal beim Bier-Shopping war, konnte icham „Mosaic Mammoth“ von der holländischen Brauerei Uiltje in Haarlem nichtvorbeigehen – schließlich prangt auf dem Etikett schon einer meinerLieblingshopfen. Über das Design mit dem Mamut lässt sich streiten, aber das8-prozentige Bier kann sich jedenfalls sehen lassen.

Im Glas geht die Sonne auch an winterlichen Tagen auf. Getoppt ist das trübe NEIPA von einer schneeweißen Schaumkrone. Die Nase wird sofort umweht von fruchtigen Noten des Hopfens. Es duftet nach Zitrusfrüchten, reifer Mandarine, Maracuja und hat einen erdigen Touch. Auf der Zunge präsentiert sich das Ale saftig-fruchtig mit Aromen von Maracuja, Mango, Zitrus und einem Kräuter-Touch. Später zeigt sich noch eine dezent Herbe.

Fazit: Die Holländer haben mit ihrem „Mosaic Mammoth“ denNEIPA-Stil definitiv ins Schwarze getroffen. Das Bier erinnert fast an einenFruchtsaft, sättigt aber leider schon nach einem Glas. Trotzdem sind die Aromensehr schön eingebunden, auch wenn mir das Bier einen Tick zu süß rüberkommt.

Craft-Bier des Monats: „La Dolce Vita“ – Märzenbock mit voller Mosaic-Power

20180207_152959Es ist doch immer wieder spannend, wenn Brauer nicht nur mit Rohstoffkombinationen experimentieren, sondern auch Hybride aus verschiedenen Bierstilen entwickeln. So haben etwa die Macher der Munich Brew Mafia aus München und das Team von Varionica aus Zagreb gemeinsam einen bernsteinfarbenen Märzenbock namens „La Dolce Vita“ gezaubert – den die Brauer ordentlich mit Mosaic-Hopfen stopften.

  • Brauerei: Munich Brew Mafia und Varionica
  • Herkunft: Deutschland/Kroatien
  • Bierstil: Märzenbock
  • Alkoholgehalt: 6,7 Prozent
  • Stammwürze: 16,2 °P
  • Farbe: Bernstein
  • Schaum: feinporig, cremig
  • Hopfen: Mosaic
  • Bittereinheiten: 28 IBU

Ergebnis: Der 6,7-prozentige Märzenbock duftet karamellig und nach tropischen Früchten. Frisch und vollmundig gleitet das deutsch-kroatische Craft über die Lippen, bis es seine volle Aromapracht entfaltet. Hopfige Noten des Mosaic, der seine volle Power von reifen Tropenfrüchte wie Mango, Maracuja, Pampelmuse und Papaya präsentiert, paaren sich mit Malzkomponenten von Honig und Biskuit. Im Finish präsentiert sich abschließend noch eine zarte aber wahrnehmbare Bittere von 28 IBUs. Ein wirklich rundes und spannendes Produkt.