
Kürzlich waren meine Schwester und ich in Freiburg im Breisgau, um uns die Stadt anzuschauen. Leider goss es aus Eimern. Zum Glück fanden wir ziemlich zügig und auch eher zufällig neben dem historischen Martinstor, die Gasthausbrauerei „Martin’s Bräu“ im Freßgäßle. Die Rettung! Pitschnass stapften wir in das urige Kellergewölbe und setzen uns an die Bar, von der wir direkt auf die zwei kupfernen Braukessel schauen konnten. Seit 1989 wird hier in kleinen Mengen gebraut.

Wir bestellten das hauseigene Pils mit ca. 4,5 Prozent Alkohol – so stand es zumindest an der Tafel über den Bottichen – und 11,7 Prozent Stammwürze. Optisch ist das Bier trüb und golden. Der Geruch hält sich zurück. Nur etwas Malziges und Grasiges scheint hindurch. Im Geschmack dagegen treten die Aromen deutlicher in den Vordergrund: Grasig, hopfig und Nuancen von grünen Äpfeln charakterisieren dieses Pils. Durch die kräftig prickelnde Kohlensäure ist „Martin’s Bräu“ – selbst bei Regenwetter – eine angenehme Erfrischung. Kann ich mir aber noch besser im anliegenden Biergarten vor dem Wirtshaus bei 25 Grad und Sonnenschein vorstellen. Leider war der Brauer –der in Freiburg auch berühmt ist für sein Weihnachtsbier – für ein paar Fragen zu seinen Kreationen gerade nicht anwesend. Also zogen wir weiter durch den endlich abnehmenden Regen und schlenderten bei guter Laune durch die kleinen Gässchen Freiburgs.
