
Malte Feldmann liebt den besonderen Geschmack. Während seines Studiums der Getränketechnologie in Ostwestfalen-Lippe (OWL) im Nordosten von Nordrhein-Westfalen braute er sein erstes Bier – ein Rauchbier. Begeistert von dem dunklen Sud, ließ er seine Freunde probieren, die nicht gerade in Jubelstürme ausbrachen.
Nach seiner Studienzeit trieb es den heute 27-Jährigen nach Wien. Dort experimentiert er seit 2012 an einem Kessel mitten im Speiseraum des Brauhauses „Lichtenthaler Bräu“. Der umtriebige Braumeister kreiert neben herkömmlichen Hellen auch English Bitter, Porter, India Pale Ales oder Stouts. Vor zwei Jahren mischte Malte Feldmann sogar wild wachsendem Hopfen in den Sud, den er im österreichischen Heiligenstadt und auf der Wiener Donauinsel entdeckte. Das Ergebnis: Ein Bier namens „Wildhopferl“, mit dem er die Gäste des Brauhauses begeisterte.
1. Was ist passiert, damit Sie sich für den Brauer-Beruf entschieden haben?
Ich bin durch das Studium der Getränketechnologie an der HS OWL in Lemgo zum Bierbrauen gekommen. Eine klassische Lehre habe ich nicht gemacht. Kochen und Essen ist schon von Kind an in mir verankert. Mittlerweile braue ich – das ist ja auch eine Art Kochen.
2. Wann haben Sie Ihr erstes Bier gebraut und wie ist es geworden?
Das erste Bier das ich gebraut habe, war ein Rauchbier. Die Bamberger haben es mir angetan, waren aber in Ostwestfalen nur schwer zu bekommen. Das Ergebnis war super – fand ich – die meisten meiner Freunde empfanden den Rauch eher als Zumutung.
3. Welche anderen Brauer/Brauereien haben Sie am meisten inspiriert?
Sicher Schlenkerla mit ihrem Rauchmärzen. Mein erstes IPA-Erlebnis hatte ich auf einer Exkursion in Bamberg. In der Weyermanns-Versuchsbrauerei wurde mein Interesse an Cascade Hopfen geweckt.
4. Welches Bier (außer den eigenen) würden Sie Ihrem besten Freund empfehlen?
Das Nicobar IPA von Gusswerk, das Rochefort 10 und außerdem den Biertyp „Saison“.
5. Was sind Ihre Kriterien für ein richtig gutes Craft-Bier?
Rohstoffe müssen nicht teuer sein, aber gut ausgewählt! Neues ausprobieren ist immer erstrebenswert, aber traditionelle Methoden und Rohstoffe sollte man niemals vergessen. Filtration halte ich bei den meisten Bierstilen für unnötig oder gar qualitätsmindernd und Stabilisierung ist für mich ein no-go – erst recht bei Craft Bier!
6. Was sind Ihre Lieblings-Hopfensorten?
Das kommt natürlich auf das Bier an, aber sehr gerne nehme ich Magnum (grandios in Kombination mit Topaz), East Kent Golding, Spalter Select, Chinook, Sladek, Millenium
7. Mit welcher berühmten Person würden Sie gern mal anstoßen und warum?
Mit Garrett Oliver. Die Biere aus Brooklyn sind zwar nicht ganz mein Fall, aber ihm zuhören beim Schwärmen über „real beer with real food“ würde ich sehr gern mal.