Brauhaus Lemke: Charaktervolles Black IPA aus Berlin

Black IPAs polarisieren und sind nichts für Jedermann. Ich muss gestehen, dass ich manche Interpretation schon sehr spannend finde. Gestern hatte ich mal wieder die Version vom Brauhaus Lemke aus Berlin im Glas. Dabei handelt es sich aber keinesfalls um eine gewöhnliche Variante, sondern um einen Sud mit gewissem Roggenmalzanteil.

Wie der Name schon verrät, zeigt sich das7,2-prozentige „Black Rye IPA“ nachtschwarz im Glas, durchschauen kann man jedenfalls nicht. Ein beigefarbener, sahniger und stabiler Schaum liegt oben auf. Im Duft zeigen sich neben hopfigen Noten von roten Beeren und Zitrusfrüchten vor allem würzige sowie röstig-malzige Aromen von Schokolade, Kakao, Schwarzbrot und ein Hauch von Nuss. Im Antrunk zeigt sich das Black IPA malzig-aromatisch. Auf der Zunge breitet sich das Ale erfrischend-vollmundig bei einer moderaten Kohlensäure aus. Der Geschmack spiegelt das wider, was der Geruch bereits versprochen hat. Hier treffen zarte Toffee-Noten auf röstige Aromen von Schokolade, Schwarzbrot und Kakao sowie hopfige Töne von roten Beeren und Zitrus. Das Ale verabschiedet sich harmonisch mit einer Röstbittere sowie 65 Bittereinheiten vom Hopfen. 

Fazit: Dieses Bier besitzt definitiv Charakter und macht richtig Spaß. Vielfältige Aromen treffen hier auf eine deutliche, aber runde Röst- und Hopfenherbe, ohne die Harmonie zu verlieren. Das Berliner „Black Rye IPA“ gehört auf jeden Fall hierzulande zu den besten seiner Art.  

Handwerksbrauerei Lemke: Helles wieder sexy

Helles Lager war lange Zeit für das Team um Oliver Lemke eher unsexy. Jetzt geben die Berliner dem Stil aber eine neue Chance. Unter dem Namen „Berliner Perle“ kommt die Version nun in die Bierregale. Das Helle besitzt 4,9 Prozent Alkohol und wurde mit den vier Hopfensorten Perle, Magnum, Mittelfrüh und Tradition aus der bayerischen Hallertau gebraut.

In einem glänzenden Gold, gekrönt von einem schneeweißen, feinporigen Schaum, präsentiert sich das untergärige Bier im Glas. Es duftet würzig-hopfig mit einem zart grasigen, harzigen und blumigen Anklang. Ein sanfter Malzton komplementiert das Bukett. Auf der Zunge breitet sich das Berliner Helle vollmundig-frisch mit angenehmen Malzaromen aus, die sich mit würzigen Hopfennoten vereinen. Im Finish zeigen sich sanfte 23 Bittereinheiten, die das Gesamtbild abrunden.

Fazit: Ein herrlich aromatisch und sehr gut trinkbares Helles, dass sich doch von einigen traditionellen Vertretern dieser Typologie abhebt. Passt sowohl zur Brotzeit als auch zum Grillen oder einfach als entspannter Genuss auf Terrasse oder Balkon. Probieren kann man das Bier auch am letzten Augustwochenende beim 20. Geburtstag der Lemke Brauerei.