De Moersleutel: Stout trifft Lebkuchenmännchen

Wer noch nicht so recht in Weihnachtsstimmung ist, sollte unbedingt dieses nachtschwarze Imperial Stout probieren. In „Wanna Taste My Gingerbread Man?“ der angesagten niederländischen Craft-Brauern von De Moersleutel, stecken jede Menge winterliche Gewürze wie Ingwer, Vanille, Zimt und Muskatnuss. Hinzu kommen satte zehn Prozent Alkohol, die von innen wärmen.

Schon beim Öffnen der Dose springt einem ein Lebkuchenmännchen entgegen. Das Stout duftet nach Spekulatius, Vanille und den winterlichen Gewürzen. Im Mund breitet sich das Bier vollmundig mit einer cremigen Textur aus. Auch auf der Zunge erinnert der Trunk an einen würzigen Lebkuchen. Im Geschmack hält das Stout, was es in der Nase verspricht. Es gesellen sich allerdings noch schokoladige Noten und ein sanfter röstiger Touch hinzu. Im Finish ist eine zarte Hopfenbittere erkennbar.

Fazit: Dieses Bier zaubert definitiv Weihnachts-Feeling auf die Zunge. Die Aromen des Stouts in Kombination der Gewürze bildet eine tolle Symbiose. Mir ist es allerdings mit den zehn Prozent etwas zu wuchtig.

Mashsee: Flüssige Lebkuchen-Bombe

Winterzeit ist Lebkuchenzeit. Zugegeben stehe ich aber gar nichtso besonders auf das süße Weihnachtsgebäck. Allerdings gehört die hannoversche Mashsee Brauerei – und zwar nicht nur wegen familiärer Wurzeln – hierzulande zu einer meiner favorisierten Craft-Brauereien, so dass ich unbedingt das Lebkuchen Ale von Brauchef Kolja probieren musste. Bei „Oma Lene“ handelt es sich um ein 6,6-prozentiges Brown Ale, das der Hannoveraner in Kollaboration mit der lokalen Lenchen-Lebkuchenmanufaktur entwickelte. Im Sudkessel landeten aber keine Gebäckstücke, sondern eine ganze Menge Kräuter und Gewürze, die man auch im Weihnachtsgebäck findet: Zimt,Fenchel, Koriander, Ingwer, Sternanis, Piment, Muskat und Kardamom.

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Schon beim Einschenken erinnert das Ale an Lebkuchenkuchengebäck- allerdings mit cremefarbener Sahnehaube. Im Duft schlagen sofort die eingesetzten Zutaten wie eine Bombe in die Nase ein – natürlich im positiven Sinne gemeint. Dazu kommt ein schokoladig-malziger Touch. Im Mund moussiert das Brown Ale, wirkt durch eine solide Kohlensäure zudem angenehm frisch. Auch hier prallen die Lebkuchen-Aromen direkt auf die Zunge. Im Finish bleibt der weihnachtliche Geschmack noch lang zurück und regt zum nächsten Schluck an.

Fazit: Das ist mal ein typgerechtes Winterbier. Und: Kolja hat es geschafft, meine Liebe für Lebkuchenaromen zu wecken. Allerdings bevorzuge ich noch immer eher flüssigen Lebkuchen, als auf zähem Gebäck herum zu kauen. Der Mashsee-Trunk ist ein wirklich tolles Brown Ale, bei dem die Gewürze und Kräuter harmonisch eingebunden sind und man nicht gleich von einer Überdosis Weihnachtsaromen erschlagen wird. Also: Auch ein Bier für Nicht-Lebkuchenliebhaber.