Tilmans Biere: Bayerisches Pils mit friesisch-tschechischer Raffinesse

20181112_163040Dass traditionelle Bierstile gerade unter Craft-Brauern eine Renaissance erleben, beobachte ich immer mehr. Vor allem setzen einige Kreativköpfe jetzt besonders gern auf neuinterpretierte Pilssorten. Gerade komme ich aus der Craft-Kneipe „Frisches Bier“ in München, wo Tilman Ludwig, Chef und Braumeister von Tilmans Biere seine neue, 4,7-prozentige Spezialität vorgestellt hat. Gebraut hat Tilman es in der Brauerei Gut Forsting im Landkreis Rosenheim mit ausschließlich hellem und karamellisiertem Malz aus regionalem Anbau. Der Hopfen stammt dagegen aus Übersee.

Und genau dieses fruchtige Aroma der Sorten Mosaic und Citra verwöhnen schon die Nase. Das Pils duftet nach Mango, Zitrus und reifem Pfirsich. Da sich dieser moderne Pils-Vertreter an die tschechische Braukultur anlehnt, paart sich zu den Fruchtnoten ein Anklang von Biskuit-Keksen. Auf der Zunge zeigt sich das untergärige Bier frisch und vollmundig mit einer zarten Säure. Auch im Geschmack präsentieren sich fruchtige Töne, das typisch tschechische Aroma, dass an Butterkekse erinnert und eine schlanke Malzigkeit. Im Nachhall scheint eine deutliche, aber keineswegs störende Bittere durch.

Fazit: Ein modernes, schlankes, aromatisches, angenehm herbes und harmonisches Pils, das genau die Beschreibung des Braumeisters vorlegt: „Dieses Bier verbindet tschechische Braukultur, friesisches Wetter und einen jungen Umgang mit Hopfen.“ Dass keine der Aromakomponenten dominierend heraussticht ist von Tilman Ludwig gewollt und daher in einer sehr guten Balance, absolut gelungen. So zeigt jede einzelne Zutat auf ihre Art und Weise, was sie kann. Das Ergebnis: ein sehr süffiges Bier, an dem man lange festhalten kann.

Tipp: Offizieller Release-Termin ist übrigens morgen ab 17 Uhr im „Frisches Bier“.