
Vielleicht war es der letzte Grillabend in diesem Jahr. So einen Moment muss man genießen. Zum marinierten Kalb gab es aber diesmal kein IPA oder Bockbier, sondern – für meine Verhältnisse – mal was ganz Ungewöhnliches: das Jahrgangsweißbier „Royal“, Edition 2, von der Münchner Franziskaner Brauerei. Und ich muss zugeben, dass ich äußerst positiv überrascht war.
Eigentlich beschäftige ich mich in meinem Blog nicht mit solchen Bieren, die wie Franziskaner zum weltgrößten Konzern Anheuser-Busch InBev gehören. Da das Standard-Weißbier der Marke mit dem Mönch aber vor meiner Craft-Bier-Zeit eines von wenigen war, das ich ab und zu mal trank, wollte ich das Jahrgangsbier gerne mal probieren. Urteilen darf man erst, wenn das Bier die eigene Kehle berührt hat.
Also los: Farblich leuchtet das sechs prozentige Weißbier in einem dunklen Kupferton im Glas. Der fast schneeweiße Schaum bleibt stabil. Es duftet ganz klar nach Banane, etwas würzig, aber auch zart nach Honigmelone. Im Antrunk moussiert das Weizen und vermittelt gleich einen erfrischenden Eindruck. Auf der Zunge breiten sich dann angenehm fruchtige Aromen von Banane, Aprikose aber auch ein Hauch der Honigmelone aus. Das „Royal“ verabschiedete sich mit karamelligen Malznoten und macht Lust auf das nächste Glas.
Fazit: Zum Grillen passte das Münchner Weißbier wirklich gut und es eignet sich bestimmt auch für einen spätsommerlichen Biergartenbesuch. Geschmacklich ragt dieser obergärige Trunk ganz sicher über die 08/15-Massenweizen hinaus. Aber die auf dem Etikett angepriesene royale Komponente in diesem Bier konnte ich leider nicht wirklich entdecken.