Shipac IPA: Lust auf Karibikfeeling

Foto: Mareike Hasenbeck
Foto: Mareike Hasenbeck

Das IPA, das die beiden nordischen Jungbrauer Olli Wesseloh und Fiete Matthies im dänischen FANØ BRYGHUS gebraut haben, ist schon eine besondere Erwähnung wert. Shipac heißt die Zauberdroge aus reinem Cascade-Hopfen und Wiener Malz, mit denen die beiden Hamburger auf einen Alkoholgehalt von 7,5 Prozent kommen und eine Stammwürze von 16,8 Prozent und einen Bitterwert von 65 IBU erzeugten.

Die beiden Brauer haben sich in den letzten Jahren in der Welt der Craftbiere umgesehen. Reisten durch die USA, streiften durch die Karibik und verbrachten einige Zeit auf Menorca. In diese sonnigen Zonen, wo der Durst ein täglicher Begleiter ist, reifte wohl die Idee, in Hamburg die eigene Kreativbrauerei zu gründen, die sie nach ihrer Rückkehr in die Hansestadt dann auch „Kehrwieder“ nannten.

Das Shipac ist jetzt das zweite IPA, das aus der jungen Initiative entstanden ist. Man muss dieses Ale relativ kühl trinken, am besten macht sich die Frische bei acht Grad bemerkbar. Im Glas macht dieses Bier gleich Appetit. Dazu trägt sicherlich auch die Farbspiegelung bei – irgendwo zwischen Rotgold und Bernstein – sowie die gletscherweiße Schaumkrone. Im Duft macht sich der Cascade-Hopfen klassisch durch seine Zitrus-Aromen bemerkbar, der an Sonnenuntergänge in der Karibik erinnert. Zurück bleibt aber ein leicht harziger Eindruck, der das Gesamtbild etwas stört. Vielleicht ist es das Wiener Malz, das hier etwas zu körperreich in Erscheinung tritt. Im Mund überzeugt eine seidig moussierende Struktur, die von einer angenehmen Bitterkeit umspielt wird.

Es ist erstaunlich, was die beiden Brauer allein aus dem Cascade-Hopfen herausholten, aber eine kreative IPA-Mixtur mit verschiedenen Hopfensorten sollten sich die Hamburger zusätzlich noch in ihr Pflichtenheft schreiben. Aber nachdem, was Olli und Fiete mit ihren ersten Ale-Kreationen auf die Theke stellten, dürfte man in der Zukunft noch einiges von diesem Team erwarten.