Einstök: Beeriges Ale vom Polarkreis

Island ist eines meiner liebsten Reiseländer. Die Insel am Rande des nördlichen Polarkreises fasziniert mich aber nicht nur wegen der atemberaubenden Landschaft und den interessanten Menschen, sondern auch wegen den spannenden Bieren aus ganz ungewöhnlichen Kreativbrauereien. So ist klar, dass ich mir immer die neuen Sude, die ich bekomme, sofort kaufe. Im Biervana in München habe ich kürzlich das fünfprozentige „Arctic Berry Ale“ von Einstök aus Akureyri, der nördlichsten Stadt des Landes, entdeckt.

Dabei handelt es sich um ein saisonales Sommerbier, das mit handgepflückten Heidelbeeren und dem Saft von Krähenbeeren gebraut ist. Unerwartet präsentiert sich das Ale in einem attraktiven Goldton im Glas, ein feinporiger Schaum liegt schneeweiß oben auf. Im Bukett zeigen sich ein intensiver Duft nach den Beeren. Auf der Zunge breitet sich das Island-Bier frisch und schlank mit einer moderaten Kohlensäure aus. Im Aromaspiel dominieren eine Fruchtigkeit von den eingesetzten Beeren sowie Zitrusnoten. Hinzu kommt ein malziger Touch und ein Anklang von Orangenzeste. Das Finish gestaltet sich mit einer sanften Herbe, die sowohl vom Hopfen als sicherlich auch von den Schalen der Beeren stammt und zum nächsten Schluck animiert.

Fazit: Das Bier macht Spaß! Ein eher ungewöhnliches Aroma trifft auf Frische und hohe Trinkfreude. Ich werde mir diesen Sud auf jeden Fall noch mal kaufen. Zudem hat das Ale meine Sehnsucht nach dem Vulkanland geweckt. Es ist wohl bald mal wieder an der Zeit, einen Tripp durch isländische Craftbrauereien zu starten – natürlich nur, wenn es die Corona-Situation zulässt.