Yankee & Kraut: „The Next Thing“ – das etwas andere New England IPA

Das Team von Yankee & Kraut aus Ingolstadt ist nicht nur für hopfenbetonte Biere bekannt, sondern vor allem auch für neue Ideen. Gerade erst brachten sie wieder einen Schwung neuer Sude auf den Markt. Eines der Highlights ist für mich das 7,3-prozentiges „The Next Thing“. Der Name lässt bereits wieder großes erwarten. Bei dem Bier handelt es sich um ein Double Dry Hopped New England IPA, das Braumeister Bryan ordentlich mit Loral Cryo, Simcoe Cryo, dem Zuchtstamm HBC 630 Cryo und Sabro Cryo gehopft hat.

Im Glas zeigt sich das trübe NEIPA in einem ansprechenden Sonnengelb. Ein schneeweißer, feinporiger und beständiger Schaum komplementiert die Optik und macht Appetit. In die Nase schießen sofort die hopfigen Fruchtnoten. Der Genießer wird betört von Aromen von frischer Ananas, Grapefruit, Limone, Papaya, Pfirsich und einen sanften Anklang von beerigen Tönen. Im Mundraum präsentiert sich das Bier schlank, aber dennoch cremig. Die Kohlensäure ist moderat und ideal eingebunden. Auf der Zunge zeigt sich eine sanfte Säure sowie erneut eine fruchtige Mischung aus Ananas, Pfirsich, Limone, Grapefruit, Orange sowie ein Hauch von Kokosnuss. Das Ale verabschiedet sich mit einer zurückhaltenden Bittere.

Fazit: Wer es fruchtig-saftig, aber nicht zu deftig mag, der wird begeistert sein von diesem Bier. „The Next Thing“ ist ein super harmonisches New England IPA, das einen trotz 7,3 Prozent Alkohol nicht gleich erschlägt, so wie es durchaus bei dem ein oder anderem Vertreter von NEIPAs der Fall ist. Eine neue Art der Hazy IPAs mit einer wunderbaren Leichtigkeit?

Yankee & Kraut: „Demolition Can“ für den wahren Hopfenfan

Mit ihren neuen Bieren treten Yankee & Kraut aus Ingolstadt gerade ordentlich aufs Gaspedal. Bryan und Max sind zwar schon seit Gründung ihrer Marke bekannt für großzügige Hopfengaben im Sud, aber seit die beiden Kreativen nun auch in Dosen abfüllen, legen sie offensichtlich noch eine deutliche Schippe drauf. Wer sich schon in den Kollaborationssud „Døgn“ in Kooperation mit Hoppebräu verliebt hat, sollte unbedingt das nagelneue Double Dry Hopped Double IPA namens „Demolition Can“ mit acht Umdrehungen probieren.

Nach dem Einschenken könnte man wahrlich ins Grübeln kommen. Denn wenn das Bier keinen schneeweißen Schaum hätte, könnte man meinen, da schwimmt ein sonnengelber Fruchtsaft im Glas. Je näher man dann die Nase zum Bier führt, umso mehr verführt der Duft der eingesetzten Hopfensorten Citra Cyro und Idaho7 Cyro das Riechorgan. Das Bukett präsentiert eine Kombination aus süßlichen Noten von Ananas, Maracuja, Mango und Zitrusfrüchten, wobei die Grapefruit dominiert. Macht Bock auf den ersten Schluck – und der schlägt ein wie eine Bombe. Im Geschmack treffen harzig-würzige Töne auf ein tropisches Feuerwerk, vor allem auf vollreife Ananas, sowie einen harmonischen, vollmundigen Malzkörper, der jedoch nicht zu wuchtig wirkt. Eine sehr sanfte Bittere rundet das grandiose Double IPA ab.

Fazit: Was für eine Aromawucht! Trotz acht Prozent gestaltet sich das Bier absolut harmonisch, der Alkohol dominiert keineswegs. Das IPA bringt sogar eine gewisse Frische ins Glas. Kompliment an Yankee & Kraut. Ich freue mich schon auf die nächste Sorte. Die Erwartungshaltung liegt jedenfalls ziemlich hoch.

Kehrwieder Kreativbrauerei: Karibik-Flair für zuhause

Wegen der Covid19-Situation gestaltet sich die Urlaubssaison auch für viele Craft-Freunde nicht ganz so einfach. Wer sich ein bisschen Karibik-Flair nach Hause holen möchte, kann das auch mit Bier machen. Ein toller Vertreter ist das Double Dry Hopped Pale Ale namens „Dominica“ von der Kehrwieder Kreativbrauerei aus Hamburg. Das Brau-Team um Oliver Wesseloh packt für das Summer-Feeling jede Menge fruchtige Hopfensorten in den 4,7-prozentigen Sud: Mosaic, Citra, Callista, Simcoe, Cascade und Centennial.

In einem Orangebraun fließt das Pale Ale ins Glas, getoppt ist es von einem weißen, feinporigen und stabilen Schaum. Die Nase wird von einem fruchtig-frischen Duft betört, der tropische Aromen von Maracuja, Grapefruit und gelben Steinfrüchten präsentiert. Über die Lippen fließt das Ale angenehm schlank mit moderater und erfrischender Kohlensäure. Auf der Zunge zeigen die eingesetzten Hopfensorten was sie so draufhaben. So schmeckt das Bier nach einem tropischen Obstkorb mit Früchten wie Maracuja, Pfirsich, Aprikose, Grapefruit und Limone. Eine sanfte Bittere und eine zarte Würze runden das Pale Ale im Finish ab.

Fazit: „Dominica“ schenkt den Sinnen wirklich etwas Urlaubs-Flair. Also: Einschenken, Sonnenbrille auf, ab in den Liegestuhl und Karibik-Feeling genießen. Passt sicher auch hervorragend zu gegrilltem Fisch, Meeresfrüchten und karibischen Salaten.

Brewheart: Exotik-Drink für laue Sommerabende

Wer noch einen fruchtigen Sommerdrink für das kommende Wochenende sucht, sollte mal bei den neuen Suden von Brewheart aus Otterfing bei München stöbern. Gerade erst machte ich mir eine Dose des 8,2-prozentigen Double Dry Hopped Double IPA namens „Beer Gees“ auf. Gebraut haben Andi und Roland es mit einer ordentlichen Portion Bru-1, Citra und El Dorado.

Gelborange fließt das IPA ins Glas, ein feinporiger, cremefarbener Schaum toppt das attraktive Gesamtbild. In die Nase steigt ein tropisches Feuerwerk aus Zitrusfrüchten, Mango und Ananas. Hinzu gesellt sich ein sahniger Touch und Noten von Aprikose, Pfirsich und selbstgekochter Erdbeermarmelade. Im Antrunk zeigt sich „Beer Gees“ samtig-weich, bis sich auf der Zunge eine eher zurückhaltende Kohlensäure ausbreitet. Auch im Geschmack dringen gleich die Hopfennoten durch. Es trifft reife Ananas auf Zitrusfrüchte, Pfirsich, Multivitamin und etwas Beeriges. Untermauert wird das Aromaspiel durch ein angenehmes Malzbett und eine sehr sanfte Herbe im sehr langen Abgang.

Fazit: Das ideale Bier für einen sonnigen Tag oder einen langen lauen Sommerabend. Die Aromatik ist schön ausbalanciert und macht enorm Spaß im Duft und auf der Zunge. Trotz acht Umdrehungen präsentiert sich das IPA mit einer hohen Trinkfreude. Für noch mehr Frischecharakter hätte ich mir allerdings etwas mehr Kohlensäure gewünscht.