Brouwerij Kees: Flüssiges Dessert zum Sonntagsmenü

Wer kennt das nicht: nach einem guten Mahl ist der Bauch eigentlich schon gefüllt, aber häufig gelüstet es noch nach einem leckeren Dessert. Klar könnte man noch Kekse, Pudding oder Kuchen futtern, aber als alternativer Nachtisch ist ein kräftiges Bier doch viel interessanter. Mein Tipp ist das „Caramel Fudge Stout“ mit 11,5 Umdrehungen von der niederländischen Brauerei Kees, das nach einem üppigen Festmenü jedes Dessert toppen kann.

Fast schon ölig fließt das kastanienbraune Stout ins Glas, ein kräftiger Mokka-Schaum liegt obendrauf. Der Trunk duftet attraktiv nach Milchschokolade und Karamell. Vollmundig-cremig legt sich dieses Hammerbier auf die Zunge und präsentiert sich im Aroma als süße Karamell-Schoko-Bombe. Im Hintergrund spielt noch eine zarte Kaffeenote mit. Der eingesetzte Mosaic-Hopfen wird von den malzigen Tönen vollständig verdrängt. Im Finish bleibt das flüssige Dessert noch lang und angenehm am Gaumen kleben, so als hätte man gerade ein Stück Schokoladentorte verspeist. Die angegebenen 45 Bittereinheiten sind so eingebunden, dass sie kaum wahrnehmbar sind.

Fazit: Dieses Imperial Stout ist eine herrliche Alternative zu Kuchen & Co. Aber zugegeben kann man auch nicht mehr als ein Glas davon genießen. Mit 11,5 Prozent Alkoholgehalt und der süßlichen Aromawucht kommt das „Caramel Fudge“ doch sehr mächtig daher.

Amundsen Bryggeri: Besonderes Dessert aus der Dose

Auf so ein Bier hätte sich der Polarforscher Amundsen auf dem langen Marsch zum Südpol sicherlich gefreut. Das Imperial Stout „Dessert in a Can“ von der Amundsen Bryuggeri in Oslo, ist eine echte Nachspeisen-Wucht und mit 10,5 Prozent ziemlich gehaltvoll. Gebraut haben es die Norweger mit Laktose und speziellen Aromazusätzen.

In einem dunklen Schokobraun fließt das Stout ins Glas. Schon beim Einschenken strömen süßliche Keks-Aromen in die Nase. Schnuppert man genauer gen Bier, so ergänzen sich zum schokoladigen Cookie-Duft noch deftige Noten von gesalzenem Karamell, Kakao und Vanille. Auf der Zunge zeigt sich das norwegische Bier vollmundig-cremig und mit denselben Komponenten wie im Geruch.

Fazit: Viel mehr kann man zu diesem vortrefflichen Sud gar nicht sagen, denn er hält genau das, was die Schrift auf der Dose verspricht: „salted caramel choc chip cookie“ – also ein flüssiger „Salz-Karamell-Schokoladen-Keks“. Trotz der Wuchtigkeit sind die Aromen perfekt ausbalanciert. Aber: da braucht man wirklich keine Nachtisch-Kombination dazu. Das Bier ist das Dessert!

Craft-Bier-Dessert: Gehopfte Panna Cotta als Gourmet-Überraschung

Panna Cotta mit Amarillopellets
Panna Cotta mit Amarillopellets

Nach der kalorienarmen Weihnachtsgans am ersten Feiertag überlegte ich mir ein entsprechend „leichtes“ Dessert. Genauso wie das Bier sollte auch die Nachspeise hopfig-frisch sein.

Was man braucht für sechs Personen:

  • 6 g Hopfenpellets (Amarillo)
  • 250 ml Milch
  • 8 Blatt Gelatine
  • 500 g Sahne
  • 125 g Zucker
  • Eine Vanilleschote
  • 6 Orangenfilets
  • 1 Päckchen Pistazien gehackt
  • Karamellsauce

Wie es funktioniert: Packt den Hopfen in einen ausgekochten Feinstrumpf, oder in ein Säckchen, das man zum Brauen verwendet. Erhitzt die Milch in einem Topf (nicht kochen!), Herd ausschalten und das Hopfenstrümpfchen reinlegen. Zehn Minuten ziehen lassen. Dann rausnehmen und kräftig auswringen, damit alle hopfigen Aromen in den Milchsud tropfen.

Blattgelatine ein paar Minuten in kaltem Wasser einweichen, dann ausdrücken. Sahne und Zucker in einem Topf vermengen, das Mark aus der Vanilleschote kratzen und dazugeben. Alles kurz zum Kochen bringen, vom Herd nehmen, Schote raus, Hopfenmilch unterrühren. Dann vorsichtig die Gelatine einrühren, bis sie sich aufgelöst hat.

Nun die hopfige Mischung in attraktive Förmchen füllen und ab in den Kühlschrank – nach mindestens drei Stunden ist das Dessert fest und fertig.

Final die Orangen filetieren, auf die Teller drapieren, Karamellsauce darüber träufeln und mit Pistazien verzieren. Die Panna Cotta stürzen. Fertig!

Vorsicht: Hierbei geht es wegen des Hopfens um eine etwas bittere Panna Cotta. Köstlich!