
Die Brauerei Rittmayer ist mit fast 600 Jahren Geschichte eine der ältesten Brauereien im Forchheimer Land im südlichen Oberfranken. Das frühere gräfliche Brauhaus steht heute unter der Leitung von Georg Rittmayer. Unter seiner Regie entwickelte sich das Familienunternehmen mit einem Ausstoß von rund 35.000 Hektolitern zu einem Anbieter von ungewöhnlichen Bierspezialitäten. 15 Sorten sowie wechselnde Saisonbiere und Spezialitäten hat der 49-Jährige Oberfranke im Sortiment. Unter Insidern gilt er als Experte für cremige Weizenbockbiere. Berühmt ist sein Winterweizenbock mit Noten von reifen Früchten von Aprikose, Melone, Pfirsich und Banane. Fernab aller modernen Strömungen mit Hopfen aus Neuseeland, Australien oder aus dem Yakima Valley, braut er am liebsten mit dem „grünen Gold“ aus Tettnang.
1. Was ist passiert, damit Sie sich für den Brauer-Beruf entschieden haben?
Unsere Brauerei ist bereits seit 1422 in Familienbesitz. So bin ich bereits als kleiner Junge Tagtäglich in der Brauerei gewesen. Den Virus „Bier“ hat mir mein Großvater mit fünf Jahren beigebracht. Ich durfte jeden Abend beim Brotzeit machen einmal von seinem Bier trinken – das der Schluck im Laufe der Zeit immer Größer wurde kann man sich vorstellen.
Ich verbrachte sehr viel zeit mit meinen Großvater in der Brauerei. Von Ihm habe ich auch so manchen Brauereitricks, die durch die Technisierung unseres Berufes in Vergessenheit geraten sind, gelernt. So kam es, dass ich außer Fußballprofi oder Bierbrauer keinen anderen Berufswunsch hatte. Da Fußballer fast kein Bier trinken bin ich dann Brauer geworden.
2. Wann haben Sie Ihr erstes Bier gebraut und wie ist es geworden?
Meinen ersten Sud habe ich unter Anleitung meines Großvaters bereits im Alter von 12 Jahren gemacht. Das erste eigene Bier habe ich mit 16 entwickelt. Verkaufte es allerdings als Festbier in unserem Bierkeller, weil es doch zu stark war…
3. Welche anderen Brauer/Brauereien haben Sie am meisten inspiriert?
Da gibt es einige. Klar, erst mein Großvater, mein Lehrbraumeister Rudi Fritsche und natürlich dürfen Lorenz Göbel und Heiner Fischer nicht fehlen. Aus der Neuzeit kenne ich auch Drei die ich als Braugötter bezeichne: Eric Toft, Torsten Jauch und Michael Stotz. Jeder einzelne davon hat mich sehr in meinen Brauerleben beeinflusst.
4. Welches Bier (außer den eigenen) würden Sie Ihrem besten Freund empfehlen?
Das von Hubert Wagner (Wagner Bräu) aus Kemmern.
5. Was sind Ihre Kriterien für ein richtig gutes Craft-Bier?
Wir haben 15 Sorten und die Kraft-Biere (bewusst so geschrieben). Meine Biere gibt es nicht immer. Gerade die Kraft-Biere sind von der Jahreszeit und von meiner Laune abhängig.
6. Was sind Ihre Lieblings-Hopfensorten?
Tettnanger.
7. Mit welcher berühmten Person würden Sie gern mal anstoßen und warum?
Mit Eric Toft und Michael Stotz . Mit beiden kann man herrlich über Bier sprechen