Craft Country: Kokos Ale für Dahoam

Eigentlich sollte es nur ein Hobby sein. Im Sommer 2012 brauten Simon W. und Jürgen L. ihren ersten Sud im Garten mit Freunden. Doch schnell stellte sich raus, dass es für die beiden Österreicher mehr ist, als nur eine Freizeitbeschäftigung. Nur zwei Jahre später starteten sie mit eigener Brauerei „Craft Country“ in Hall in Tirol, nahe Innsbruck. Hier wird noch per Hand die Menge des Malzes vermessen, individuell der Hopfen hinzugegeben und die Flaschen noch per Hand abgefüllt. Inzwischen läuft das Geschäft kräftig an: fünf Bars schenken ihre Bier aus und fünf Läden verkaufen sie – Tendenz steigend. Ich habe die drei unterschiedlichen Bierstile der Tiroler verkostet:

Smasher - Craft Country
Smasher – Craft Country

 „Smasher“

  • Bierstil: Amber Ale
  • Alkohol: Fünf Prozent
  • Stammwürze: 14° Pluto
  • Bittereinheiten: 42 IBU
  • Farbe: dunkles bernstein
  • Duft: Waldhonig, Zitrus, würzig, Mango
  • Geschmack: Nussig, Maracuja, Limone, Grapefruit

Fazit: Ein schönes herbes und zugleich fruchtiges Ale mit einem Hauch Exotic. Den kaltgehopften Craft-Cocktail begleitet bei aller Frische auch ein präsenter Malzkörper. Gefällt mir! Mehr muss ich dazu nicht sagen. Probiert es.

 

Da' Hoam - Craft Country
Da‘ Hoam – Craft Country

 „Da‘ Hoam“

  • Bierstil: leichtes Hausbier
  • Alkohol: Fünf Prozent
  • Stammwürze: 13° Pluto
  • Bittereinheiten: 17 IBU
  • Farbe: dunkelgold
  • Duft: würzig, malzig
  • Geschmack: malzig, Gewürze

Fazit: Mit diesem süffigen Hellen wollen die Brauer bewusst machen, dass gute Craft-Drinks nicht zwingend massive Hopfenbomben mit schwerem Malzkörper sein müssen. Stimmt, aber leider bleibt dabei auch der kreative Geist des Craft-Brauens etwas auf der Strecke. Etwas mehr Charakter hätte ich mir hier doch gewünscht. Trotzdem ist Da‘ Hoam ein süffiges Bier, dass schön als Erfrischung an heißen Sommertagen dient.

Miyamoto - Craft Country
Miyamoto – Craft Country

„Miyamato“

  • Bierstil: Pale Ale
  • Alkohol: 5,5 Prozent
  • Stammwürze: 15° Pluto
  • Bittereinheiten: 47 IBU
  • Farbe: kupfer
  • Duft: Kokos
  • Geschmack: Kokos
  • Besonderheit: Japanische Interpretation eins Pale Ale. Gebraut mit Nippon-Hopfen und Bestandteilen der Sango-Meereskoralle, die laut einer Gesundheitsplattform im Netz insbesondere Calcium und Magnesium beinhaltet, aber auch bei Herzkrankheiten, Stressfolgen und brüchigen Knochen helfen soll

Fazit: Mir gefällt besonders der japanische Hopfen in diesem Bier. Ein Ale, das nach Kokos schmeckt ist ungewöhnlich und erinnert an Pazifik-Urlaub. Finde ich toll! Zwar glaube ich, dass man sich damit schnell übertrinken kann, aber zu passender Gelegenheit –  etwa zu kreolischer Küche oder zum Cajun-Grill – schmeckt ein Kokos-Hauch durchaus lecker. Warum die Meereskoralle in diesem Ale schwimmen muss, hat sich mir allerdings nicht erschlossen.