Kreativbrauerei Kehrwieder „Imperial Black Prototyp“: Baltic Porter mit Überraschungseffekt

Imperial Black Prototyp - Kreativbrauerei Kehrwieder
Imperial Black Prototyp – Kreativbrauerei Kehrwieder

Wer unter den Craftbier-Fans das „Prototyp“ nicht kennt, weiß nicht wirklich, wie ein sauberes, hopfengestopfte Lager schmeckt. Der Hanseatentrunk ist nicht nur das Flaggschiffs sondern auch das allererste Bier der Kreativbrauerei Kehrwieder. Jetzt gibt es einen Jubiläumssud – „Imperial Black Prototyp“. Gebraut haben die Hamburger Beer-Maker mit den klassischen Prototyp-Zutaten. Hopfen: Northern Brewer, Perle, gestopft mit Saazer und Simcoe. Nur das Malz wurde ausgetauscht. In der dunklen und kräftigeren Version verwendeten Oliver Wesseloh und Friedrich Matthies dunkles, böhmisches Tennenmalz. Gezaubert haben die Nordlichter dieses Baltic Porter im dänischen Rækker Mølle Bryghus in Skjern. Der Unterschied von englischem Porter zu einem Baltic Porter ist die Hefe. In den baltischen Staaten musste wegen den kälteren Temperaturen im 19. Jahrhundert mit untergäriger Hefe gearbeitet werden. Außerdem konnten die Biere bei frischerem Klima auch wärmende Alkoholprozente vertragen.

Farblich scheint das Imperial Black in einem reizenden Espresso-Braun, getoppt von einem cremigen Schaum, durch das Glas. Ein Duft-Bouquet von frisch gemahlenen Kaffeebohnen, Karamell und einem Anklang von dunklen Waldfrüchten wie Brombeere dringt in die Nase. Im Geschmack überraschen frische und fruchtige Hopfennoten, dazu kommen die Porter-typischen, dezent röstig-karamelligen Noten mit einem Hauch Espresso und Bitterschokolade. Trotz 7,8 Prozent Alkoholgehalt und 18,9 Stammwürze macht das Bier nicht satt. Es ist eher süffig mit angenehmer Trinkbarkeit. Im Abgang verabschiedet sich das Imperial Black mit einer kräuterbetonten Hopfenwürze und rund 40 Bittereinheiten.

Fazit: Ein ehrwürdiges Bier zum Geburtstag des Prototyps mit Überraschungseffekt. Das Imperial Black ist trotz seines wuchtigen Alkoholgehalts keineswegs schwer und entwickelt mit seinen glitzernden Fruchtnoten eine unerwartete Geschmacksvielfalt. Eignet sich super als Digestif zum Dessert, aber auch „stand alone“ für gemütliche Kaminabende oder einfach nur als genussvoller Abschluss eines anstrengenden Tages.

4 Gedanken zu “Kreativbrauerei Kehrwieder „Imperial Black Prototyp“: Baltic Porter mit Überraschungseffekt

  1. Typewriter

    Wenn ich richtig informiert bin, ist Fiete Matthies nicht mehr bei Kehwieder. Auf deren Seite steht zudem über Matthies, er “startet ein neues Brauprojekt“. Wollte nur der Vollständigkeit halber drauf hinweisen, weil oben auf ein gemeinsames Interview verlinkt wird.

    Davon ab, die KK-Biere stehen bei mir ziemlich weit oben auf der Liste. Danke für die (wie immer ausführliche) Besprechung.

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